Dienstag, 25. Oktober 2011

Lagebericht aus Mitteloktober

So, Zeit is, die Finger jucken schon seit einer Woche. Muss mal wieder was schreiben.

Die Wochen haben zu wenig Tage, die Tage zu wenig Stunden, die Stunden zu wenig Minuten. Einfach zu wenig Zeit und doch so viel.

Was war denn so in letzter Zeit. Lisa und ich sind ja immer irgendwo unterwegs, da verschwimmt schon so einiges in der Erinnerung.
Vor einer Woche am Freitag, waren wir im Marinksij Theater. Gespielt bzw. getanzt wurde ein Ballett: Золушка – Soluschka, zu Deutsch Aschenputtel. Echt sehr cool, die Geschichte kennt man ja eh, also war’s leicht zu verstehen, die Inszenierung war voll modern.

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Am Samstag hat Piter Lisa und mich in den Zirkus geführt – http://www.upsala-zirk.org/ . Super Vorstellung, super Idee, super Projekt. Gedacht für Kinder, die in einem sozialgefährdeten Umfeld aufwachsen und da für ein paar Stunden am Tag zum Training rausgeholt werden. Reinschaun auf der Homepage lohnt sich, gibt’s auch auf Deutsch!

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Am Samstagabend fand die erste Abschiedsfeier statt, im лофт этаже – Loft Etage, sehr coole Location. Sara aus Italien musste leider schon nachhause, aber im Dezember kommt sie uns zu Silvester nochmal besuchen :)) Vertreten waren, wie immer, viele Nationen: USA, Ukraine, Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Taiwan. Danach ging’s ab ins Radio Baby, http://www.radiobaby.com/ . Am Morgen beim Nachhause gehen, hab ich bei der Metro-Station noch einen kleinen Zwischenstopp bei den Straßenmusikern gemacht, und ein bissl mitgesungen und gespielt.

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Lisa und ich vorm Ausgehn.

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Interessante Speißekarte, man beachte besonders die letzte Suppe, Kvass ist ein antialkoholisches Malzgetränk.

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Die Musiker bei der Metrostation.

Sonntagmorgen bzw. Mittag, beim Aufstehn halt, war großer Wirbel: Lisas Brieftasche war futsch. Nach langem Suchen, hat sie doch zuhause angerufen und alle Karten sperren lassen. Der ganze restliche Sonntag war überschattet vom mulmigen Gefühl, das so eine nichtauffindbare Brieftasche, in der so viele Erinnerungen stecken, hinterlässt. Am Abend läutet plötzlich das Telefon in unserer Wohnung, ja, wir haben so ein Studentenheim internes Telefon, das is immer relativ unheimlich, wenn das mal klingelt. Lisa solle doch mal bitte runterkommen, da is ein Mann für sie da. Gesagt getan, Lisa und ich stehen ganz aufgeregt in der Empfangshalle und wer steht vor der Tür?! Der illegale Taxifahrer vom Tag davor – mit Lisas Brieftasche!!!! Kaum zu glauben, aber war! Zwar war das ganze Geld weg, was eigentlich eh nicht so viel war, dafür waren aber alle Karten, Fotos und Erinnerungen noch drin. So schön kann die Welt sein!

Der Kontakt zu Russen wächst auch immer mehr, besonders beim Ausgehen macht‘s Spaß, die eigenen Sprachkenntnisse einzusetzen! Lisa hat jetzt eine Tandempartnerin mit der sie sich regelmäßig trifft, manchmal darf ich auch mit ^^

Bei der Gelegenheit wurde uns dann auch schon das eine oder andere Café gezeigt, voll geniale Sachen haben die hier. Eines heißt zum Beispiel "саквояж для беременной шпионки - http://www.sakvojag.ru/ – Tasche der schwangeren Spionin, is glaub ich auf dem Sherlock Holmes Prinzip aufgebaut, dass man irgendwie während des Abends einen Fallen lösen muss oder so.
Ein anderer Club hat es sich zum Ziel gesetzt, jeden Abend aufs Neue Silvester zu feiern. Pünktlich um 12 gibt es immer einen Countdown und alles was halt so zu einem gelungenen Neujahrsfest dazugehört. Noch haben wir’s nicht ausprobiert, aber am Plan steht‘s schon mal auf jeden Fall!

Ich hab jetzt auch eine Tandempartnerin, ist in meinem Kurs auf der Uni und im Studentenheim zufällig meine Nachbarin. Hat mir am Freitag in meiner Abwesenheit schon ein kleines Geschenk vorbeigebracht, eine Tasse mit russischer selbstgemachter Marmelade aus клюква – Kljukva, das sind Moosbeeren. Очень вкусно!

Sonntag is meistens unser Shopping-Tag. Gekauft haben wir aber bis jetzt noch nicht viel. Der Wintermantel lässt immer noch auf sich warten.

Der Sonnenaufgang bzw dann das Erscheinen der Sonne über den St. Petersburger Dächern lässt mittlerweile schon ziemlich lange auf sich warten. Letzte Woche am Mittwoch war ich um halb 10 auf der Uni, und da hat mich die Sonne, mühsam über die Giebel hinaufkriechend, mit einem wunderschönen "Доброе утро" – Dobroe utro – Guten Morgen begrüßt.

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Am Dienstag letzte Woche waren Lisa, Nina und ich in einer Schule (http://www.agym.spbu.ru/ – академическая гимназия) eingeladen. Uns wurde die Idee der Schule, ihre Tätigkeiten und alles rundherum erklärt, es gibt auch ein schulinternes Internat. Wir durften auch an einem Unterricht teilnehmen, wir wurden aktiv eingebaut in einen Englischunterricht. Naja, man mag sich viel erwarten von einem Elitegymnasium – das haben wir uns auf jeden Fall nicht erwartet. Eins haben wir an diesem Tag bestimmt gelernt: Wie wir’s auf keinen Fall machen werden. Die armen Schüler!

Am Donnerstag haben wir noch ein zweites Mal Abschied von Sara gefeiert, gemütlich in einer Shisha-Bar, wieder mit allen möglichen Nationen.

Am Freitag waren Lisa und ich wieder im Zirkus, wo wir jeden Freitag Englischunterricht geben. Am Abend lebten wir zuerst wieder unsere kulturelle Ader aus, ein Klavierkonzert stand am Plan. Gratis, auf der Uni – das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Danach noch auf zu einer heißen Schokolade mit Lisas russische Tandempartnerin und Freundin Alisa. Und als wir dann wieder zuhause waren, folgten wir der Einladung unserer japanischen Freundin zum Shisharauchen bei ihrem israelischen Freund. Voll fein (:

Samstag waren wir endlich mal erfolgreich shoppen – Wintermantel hab ich aber leider immer noch keinen. Am Abend genossen wir zuerst ein spanisches Galadiner – Schmäh, eine spanische Freundin hat uns zum Essen eingeladen, ihre Brüder, die zu ihrem Geburtstag nach St. Petersburg gekommen sind, haben ihr nämlich einen 20-Kilo-Kofer voll spanischem Essen mitgebracht – mmmh! Vollgefressen gings auf in die Stadt: Coyote Ugly (wie im Film – Tini highlife dabei auf der Theke), Karaokesingen, Club Punch, HotDogStandl, heim. Schlafen ((:

Sonntagabend – Currywurscht – mmh ;) Lustiger Abend mit Gregor alias Gregi, Student aus Greifswald, Norddeutschland. Viel gelacht, viel gescherzt, viel blödsinnige Ideen fabriziert, die nur noch auf ihre Umsetzung warten!

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So weit so gut. Morgen Abend geht’s ab nach Moskau, Montagmorgen kommen wir wieder zurück, sofern das Schicksal nicht noch was anderes mit uns vorhat ^^
Ich hoffe nächste Woche berichte ich dann früher von meinen Eindrücken.

Liebste Grüße und всего доброго aus St. Petersburg euro Tini, TineTone, Tinitus

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Links zu Blogs von Freundinnen, die auch in St. Petersburg sind. So könnt ihr Dinge erfahren, die ich euch unterschlage und vielleicht mehr Fotos sehen ;) Blog von Lisa: http://likoergoeseast2011.blogspot.com/ Blog von Nina: http://piter-i-nina.blogspot.com/

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"Leben heißt nicht, darauf zu warten, bis der Regen vorbei ist. Leben heißt, zu lernen im Regen zu tanzen." (Zig Ziglar) "Die beiden schönsten Dinge sind die Heimat, aus der wir stammen, und die Heimat, nach der wir wandern" (Heinrich Jung-Stilling).

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