Dienstag, 1. November 2011

Wieder HEIM zum Piter

Nur Mal die erste Version meines Berichts, enthält noch viele Fehler und leider keine Fotos, aber das werde ich bestimmt noch ändern! Also aufs Erste mal nur was zum Lesen und nix zum Anschaun ...


Moskau war echt классно, aber wieder HEIM zu kommen, war auch ein schönes Gefühl!

So, der Tripp hat am 26. Oktober abends begonnen: zusammenpacken, Vorfreude, Jause kaufen, zu Julian und Karin fahren, Bierle zupfn, Zug erwischen und um 00:40 am 27. 10. gings los! Auf auf nach Москва!

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Der Donnerstag, 27., beginnt mit einem Guten-Morgen-Frühstückstee im N8zug, danke Lisa ;)
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Es sollten noch ein paar Minuten bis zur Ankunft in der столица (Hauptstadt) sein, halb ausgeschlafen blickten wir den kommenden Tagen voller Spannung und Ungeduld entgegen. Nach absolvierter Katzenwäsche sahen wir uns in die Augen und dachten bestimmt alle das Selbe: Moskau wir kommen!!!

Am Beginn des Moskau-уик-энд befanden wir uns auf hoher See, es galt eine Hostel-Odyssee zu bewältigen. Eigentlich, ja eigentlich, hatten wir uns ein schönes feines nettes kleines und auch noch billiges Hostel, in absoluter Zentrumsnähe gebucht. Wir kamen hin, wollten einchecken, wurde daraufhingebeten, doch bitte bis 12 Uhr mit dem Einchecken zu warten, gesagt getan. Um 12 wollten wir dann endlich einchecken und unsere Zimmer beziehen, da hat doch nicht jemand einfach ein Brett gezogen und es uns direkt in Gesicht geknallt – im übertragenen Sinne versteht sich ;). Die nicht ganz so nette Frau Rezeptionistin meinte, wir können gern einchecken, aber nur für die Nächte Do/Fr und Sa/So. Wie bitte? Naja, unsere Buchung wurde zwar bestätigt, aber Platz haben sie nur an diesen zwei Tagen im schönen Hostel Napoleon. Tja, zum Glück standen da ein paar PCs rum, also wurde ein Hilftrupp organisert: Tini – Recherche, Lisa – Telefonistin.
Nach gefühlten 143 Anrufen, wurden wir endlich fündig! Das erst im Juli aufgesperrte Hostel Bananas (http://www.bananas-hostel.com )gewährte uns Obdach und das für nur 500 Rubel die N8, отлично!
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Das ganze Eincheck-Spektakel lief voll unkompliziert und schnell ab. Schnell noch hergerichtet für den abendlichen Botschaftsempfang und wir konnten auch schon losstarten zu unserem Treffpunkt mit Karin und Julian.

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Mit Kaffee bewaffnet ging‘s ab auf den roten Platz, beim Fotografieren kam ich dieses Wochenende natürlich nicht zu knapp ;) Als erstes bekam die Basilius Kathedrale - Храм Василия Блаженного vier Besucher, acht faszinierte Augen, viele interessierte Blicke. Das eine oder andere Foto entstand illegalerweise auch.

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Weiter ging’s über den roten Platz - Красная Площадь, am Kreml - Московский Кремль vorbei, zur Christ Erlöser Kirche - Храм Христа Спасителя. Diese Kirche hat’s mir echt angetan, hab sie vor 2 Jahren auch schon mal besichtigt und danach eine Arbeit drüber geschrieben, wow!

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Kurzversion: Als Dank an Gott, dass er Russland vor Napoleon beschützt hatte, wurde schon im Jahr 1812 beschlossen, dass eine Kirche erbaut werden sollte, die Храм Христа Спасителя. Schon das finden eines geeigneten Standortes bereitete Schwierigkeiten. Die Vorschläge, die es ins Finale geschafft hatten waren die Sperlingsberge, weil dort der letzte napoleonische Soldat Moskau verlassen hat, oder ein Plätzchen, nicht weit vom Altstadtzentrum, direkt am Fluss Москва. Entschieden hatte man sich für den Platz in der Stadt, einziges Problem – dort stand eigentlich schon ein Kloster. Voller Tatendrang wurde dieses halt einfach abgerissen um Platz für Neues zu schaffen. Der Mann, der das Kreuz von der alten Klosterkirche abnehmen sollte, stürzte mit diesem in die Tiefe – schlechtes Omen. Bei den Grabungsarbeiten, die nötig waren um ein gutes Fundament für die riesen Kirche zu schaffen, fand man Mammutknochen – gutes Omen.
1883 wurde die Kirche fertiggestellt, bei der Einweihung erklang zum ersten Mal die Ouvertüre 1812 Čajkovsijs, die speziell für diesen Anlass komponiert wurde. Nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 stellte die Kirche eher einen Dorn im Auge der Bolschewiken – Большевики dar, daher wurde sie nach längerem Hin und Her im Jahre 1931 einfach abgerissen.
An ihrer Stelle sollte ein Palast der Sovjets - Дворец советов entstehen, 415 Meter hoch, mit 70 Meter großer Leninstatue auf der Spitze.

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Über das Fundament wuchs dieses Vorhaben aber nie hinaus, der (zweite) große Vaterländische Krieg - Отечественная война (der zweite Weltkrieg), und die Beschaffenheit des Bodens, vereitelten dies. Natürlich musste das schon fertiggestellte Fundament für irgendetwas anderes genutzt werden, beschlossen wurde, anstelle der Kirche und anstelle des geplanten Sovjetpalastes ein Schwimmbad zu errichten.

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Gesagt getan, 1960 wurde es eröffnet und bot Bademöglichkeiten in einem 13.000 m² großen, ganzjährig beheizten Schwimmbecken. Mythenumwoben und aufgrund der stark zunehmenden Mitgliederzahl der orthodoxen Kirche während der Zeit der Perestrojka – перестройка wurden Ende der 1980er Jahre Stimmen laut, die einen Wiederaufbau der gigantischen Kirche befürworteten. Nach einigen bewältigten Hürden, wurde im Jänner 1995 der Grundstein für die alte neue Kirche gelegt. Und so ist es heute wieder möglich, mit Gänsehaut und großem Staunen durch diese geniale Kirche zu spazieren. Wer mehr wissen will: http://www.xxc.ru/english/index.htm

So, nach dem geschichtlichen Abschweifen wieder zurück in die Gegenwart bzw. halt zurück zum letzten Wochenende.
Am Donnerstagabend führte uns der Weg ins Hotel Baltschug – Балчуг (http://www.kempinski.com/ru/moscow/Pages/Welcome.aspx), wo ein Empfang der Österreichischen Botschaft zur Feier des Nationalfeiertags und zur Feier des 90jährigen Bestehens des Burgenlandes stattfand. Ansprachen hielten die Österreichische Botschafterin zu Moskau Margot Klestil-Löffler und der Burgenländische Landeshauptmann.

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Außerdem gabs noch ein kleines Klavierkonzert, ein fettes Buffet mit Vanillekipferl und viele viele interessante Leute. Es hat sich wieder einmal herausgestellt, dass die Welt ein Dorf ist, hab dort eine Frau aus Obervellach (Kärnten) getroffen, die tatsächlich mit einem aus meinem Heimatort zur Schule gegangen war … Außerdem trafen wir noch den Österreichischen Wirtschaftsdelegierten in Moskau (Dietmar Fellner), den CO von Agip, noch ein hohes Viech von Sony Ericsson usw, natürlich alles Österreicher! Danach sind wir mit denen noch ein bissl durch die Clubs gezogen, und so ging ein schöner erster Abend in Moskau zu Ende.

Freitag. Zu Mittag wollten wir uns bei Lenins Leich treffen. Am Roten Platz befindet sich das Lenin Mausoleum - Мавзолей В. И. Ленина.

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Nachdem wir festgestellt hatten, dass dieses freitags nicht geöffnet hat, wurde zuerst mal das restliche Frühstück verzehrt, der Kaffee geleert und dann gings ab ins GUM – ГУМ, riesen Luxuseinkaufszentrum direkt am Roten Platz, zum aufwärmen.

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Danach haben wir für einen Sprung im Staatlichen historischen Museum - Госуда́рственный Истори́ческий музе́й vorbeigeschaut, sehr interessant, alles haben wir nicht geschafft, aber von den ersten Knochenfunden bis ins späte Mittelalter sind wir gekommen. Dann ist auch Julian zu uns gestoßen und wir haben im GUM noch mal ein bissl Fotoshooting gemacht, dort gabs interessante Fahrräder.

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Nachdems dann doch schon ein bissl später am Tag war, gönnten wir uns auch mal einen Business Lunch – бизнес ланч im ‚Ljudi kak bljudi‘ – люди как блюди. Mmmh!

Am Abend gings auf ins Theater, doch das war einmal eine Erfahrung der etwas anderen Art. Es handelte sich bei der Location um keine gewöhnliches Theater, sondern um ein inoffizielles, eher illegales Zusammentreffen. In dem Haus, wo das ganze stattgefunden hat, war früher, in den 1920er/30er Jahren mal sowas wie eine Künstlergemeinschaft. Sie lebten zusammen, hatten einen hauseigenen Kindergarten, wuschen die Wäsche zusammen, hatten sozusagen eine kleine Dorfgemeinde. Irgendwann wurde das ganze dann aufgelöst, heute versuchen Künstler es wiederzubeleben. Einige ganz motivierte unter ihnen, haben in einem ungenützten Teil von dem Komplex ein geheimes Theater aufgebaut, dort wurden wir hingeführt. Treffpunkt war irgendein Denkmal irgendwo in Moskau. Codewort: Wir wollen zur Geburtstagsparty. Irgendwer hat uns abgeholt und auf gings zur Geburtstagsfeier. Wie hier in Russland üblich, passierten wir den Eingang und kamen zum Wächter – Ахраник. Dort hat unser ‚Begleiter‘ ein paar Namen (sicher nicht unsere) eingetragen, uns dann ins 4. Stockwerk gebracht, in einen dunklen Raum mit Stühlen geführt und uns dann dort eingesperrt. Das ganze wiederholte sich, bis der kleine Raum voll war. Dadurch entstand eine mythische Atmosphäre, man war ganz angespannt, ungeduldig aber auch ein bissl verunsichert, wir hatten echt keine Ahnung, was passieren würde. Genau diese Stimmung war es meiner Meinung nach auch, die das ganze folgende Stück auch so besonders machte! Im Nachhinein haben wir erfahren, dass der Wächter unten an der Tür wirklich keine Ahnung hat, was vor sich geht, er dachte, wir sind alle für eine Geburtstagsparty gekommen – und das denkt er heute noch!!!

Nach einer vom Schnarchen unseres Brasilianischen Zimmerkollegen erfüllten Freitagnacht, gings am Samstagvormittag endlich wirklich zu Lenins Leiche. Lange anstehen, alle Taschen, Handys und Kameras abgeben – und schon kanns losgehen. Schon ein schräges Erlebnis, eine balsamierte Leiche als Touristenattraktion zu besichtigen …

Danach schafften wir es auch in den Kreml und hatten sogar eine Führung im Glockenturm Ivan der Große - Колокольня Ивана Великого, gab leider nur noch 3 Karten, den vierten von uns haben wir einfach reingeschmuggelt, hat besser funktioniert, als gedacht ^^

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Danach gab’s ein Blind Date. Ein Bekannter aus dem Internet, der in Moskau lebt und studiert, wollte mich halt auch mal persönlich kennenlerne. Gesagt getan, als Treffpunkt musste wieder mal Lenins Leiche herhalten. Dort haben wir uns mit Ernst getroffen, eine nette Begegnung, war ein schöner Nachmittag. Er hat mir sogar ein Geburtstagsgeschenk mitgebracht – an dieser Stelle noch einmal DANKE, спасибо :))

Gegen Abend stellten wir uns in einer unendlich erscheinenden Schlange vor dem Pushkinmuseum an, um die Salvador Dalí Ausstellung zu besuchen. Ich muss sagen, das Warten hat sich absolut gelohnt!

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Der angebrochene Abend führte uns noch in ein riesiges europäisches Einkaufszentrum und danach zu einer Privatparty, bei Lena, einer echt genialen Russin (:

Der Sonntagvormittag wurde im Hard Rock Cafe am Старый Арбат verbracht, zu Mittag haben wir uns mit Karin und Julian bei der Lomonossov Universität getroffen, ein gigantischen Teil!!! Von dort aus haben wir den Nachmittag spazierend verbracht, durch einen Park, zu einer Aussichtsplattform, nahe des Olympischen Stadions, wir kamen auch an 2 – 3 Schisprungschanzen vorbei, der Moskwa aufwärts folgend fanden wir schließlich die Akademie der Wissenschaften – академия науки. Genial. Ganz oben, auf der 22. Etage haben wir die Aussicht in der Skylounge genossen.
Und der Sonntag, der letzte Tag in der Hauptstadt neigte sich schon dem Ende zu …

Eine Stunde zu Besuch bei Katja, einer Freundin aus Чебоксары – Čeboksary, und ihrem Mann Dima, die jetzt zusammen in Moskau leben, ging sich noch aus, und dann gings ab zu Bahnhof und rein in den Zug Richtung Piter, Richtung Heimat. Schön war’s!!!

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Links zu Blogs von Freundinnen, die auch in St. Petersburg sind. So könnt ihr Dinge erfahren, die ich euch unterschlage und vielleicht mehr Fotos sehen ;) Blog von Lisa: http://likoergoeseast2011.blogspot.com/ Blog von Nina: http://piter-i-nina.blogspot.com/

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